Da das Gerüst nach dem Aufbringen des Außenputzes abgebaut wird, haben wir uns entgegen unseres ursprünglichen Plans dafür entschieden doch schon während des Baus eine PV-Anlage installieren zu lassen. Wir konnten das vorhandene Gerüst mitnutzen und haben uns so zusätzliche Kosten gespart. Wenn man nun denkt: “Ach, mit dem Außenputz, da hat man ja Zeit”, dann irrt man sich. Denn bei MRL wird es so gehandhabt, dass Innen- und Außenputz recht zeitnah noch vor dem Estrich erstellt werden und damit ist das Gerüst dann recht schnell weg.
Das hat auch bei uns dazu geführt, dass wir relativ hektisch mit der Suche nach Solateuren und Angeboten eben jener begannen. Da wir zudem keine Ahnung hatten, was der Markt alles hat/kann, mussten wir uns erst einmal in die Materie einlesen. Natürlich ist die Wahl der Module nicht sooo wahnsinnig kompliziert. In erster Linie entscheidet man sich für Mono- oder Polykristalline. Eventuell stellt sich dann noch die Frage: mit oder ohne Leistungsoptimierer (macht eigentlich nur bei Verschattung Sinn). Aber dann geht der Spaß los: Welchen Wechselrichter verwendet man? Soll dieser die Möglichkeit haben, mit Geräten im Haus zu kommunizieren? Möchte ich jetzt schon oder später mal eine Batterie haben? All diese Fragen müssen geklärt werden und jeder Verkäufer/Solateur sagt etwas komplett anderes. Am Ende hatten wir 5 oder 6 Angebote, die von 1250€ bis 1450€ pro kWp (Kilowattpeak) reichten.
Letzten Endes haben wir uns für ein gutes Angebot von einem Solarteur aus dem Nachbarort (Future Energy aus Weiterstadt) entschieden. Das Angebot war zwar nicht das günstige, aber wir hatten hier ein gutes Gefühl.
Der Solarteur war dann auch recht fix und nachdem die Fenster eingebaut waren, war auch schon die Solaranlage auf dem Dach.
Ein Punkt, der uns sauer aufgestoßen ist, muss an dieser Stelle noch erwähnt werden:
Wir hatten den Dachdecker (Fa. Ritter), der laut Homepage selbst PV-Anlagen anbietet, gefragt, ob er beim Dachdecken die Dachhaken mit setzen kann. Dies lehnte er kategorisch ab, weil er der Meinung war, dass durch die Dachhaken das Risiko eines Schadens an den Ziegeln zu hoch sei. Komisch, dass Dachhaken die absolute Standardmontagemethode sind…..
Er sagte, dass er nur das vom Ziegelhersteller Braas angebotene System (oder eines mit ähnlichem Konzept) montieren würde. Braas bietet sogenannte Modulstützen an – das sind spezielle Ziegel mit integriertem Halter. Wir baten ihn darum, uns hierfür ein Angebot zu erstellen und vielleicht auch gleich eine komplette Photovoltaikanlage anzubieten. Es dauerte recht lange, bis wir überhaupt ein Angebot erhielten. Dieses Angebot enthielt dann nur die Modulstützen inkl. Montage. Alleine hierfür wollte er sage und schreibe 6651 € (brutto). Wir sprechen hier von 64 Modulstützten inkl. Montage. Die Aluprofile, auf die die Solarmodule später aufgeschraubt werden waren noch nicht einmal enthalten. Zum Vergleich: Ein Dachhaken kostet zwischen 5 und 10€ und ein komplettes “normales” Montagesystem inkl. Installation liegt meist so um die 1000-1500€.
Wir hatten sehr stark das Gefühl, dass von Seiten der Firma Ritter kein Interesse daran besteht, überhaupt ein Montagesystem geschweige denn eine Photovoltaikanlage zu installieren und man deshalb ein so teures Angebot gemacht hat mit dem Zweck uns abzuschrecken.
Aber jetzt wieder zu den schönen Dingen des Lebens. Folgende Anlage haben wir gewählt: 36 Module Solarworld plus Mono 270 Wp, Schletter Montagesystem einlagig, Fronius Symo Wechselrichter mit S0-Zähler.
So sah unsere Anlage während des Aufbaus aus.