Man sagt Verputzern ja nach sie seien die größten Ferkel auf dem Bau, und bei uns scheint sich das zu bestätigen. So kam es, dass die Putzmaschine im Keller mit einem Schlauch an den Hauswasseranschluss angeschlossen wurde, der tropfte. Und das auch nicht wenig. Das Ganze war den Verputzern wohl bewusst, da man sogar einen Eimer unter den Hahn stellte. Als wir eines Sonntags auf die Baustelle kamen, war der Eimer längst übergelaufen und als die Verputzer mit dem Innenputz fertig waren (das war wie erwähnt schon Anfäng März) stand in einem der Kellerräume gut fingerbreit Wasser auf dem Boden. Vom Wasser, das durch das Verputzen selbst noch eingetragen wurde ganz zu schweigen… Irgendwann kamen dann die Heizungsbauer und auch wir lüfteten fleißig, um das Wasser so gut es geht wieder heraus zu bekommen. Es half jedoch kaum, denn am 22.03. sagten mir die Heizungsbauer, dass sie im Keller nicht arbeiten könnten, da dort der Boden noch zu feucht sei. Klar, wenn man auf den nassen Boden Dämmung legt wird das Wasser eingeschlossen und dann trocknet das nie mehr und darunter vergammelt alles. Leider war unser Bauleiter gerade krank und sein Vertreter im Urlaub. Wie soll es auch anders sein. Also schrieb ich am 23.03. eine Email mit Kopie an Herrn Mastel – den Geschäftsführer – mit dem Hinweis, dass die Heizungsbauer im Keller nicht weitermachen können. Es passierte … nichts.
Am 31.03. hätte theoretisch die Arbeit der Estrichleger beginnen sollen. Aber da es immer noch nicht möglich war im Keller weiter zu machen, fiel auch das im wahrsten Sinne des Wortes in Wasser. Mein Mann rief bei Herr Mastel an, denn es musste ja irgendwie weiter gehen. Herr Mastel kam höchstpersönlich zur Baustelle und befand, dass dort mit Hilfe von Bautrocknern die Trocknung beschleunigt werden sollte. Der Verputzer sollte diese am nächsten Tag mitbringen. Die Verputzer waren tatsächlich da. Bautrockner? Fehlanzeige. Auf Nachfrage bei Hr. Rinnert, dem Ansprechpartner unseres Verputzerunternehmens Fa. Schumacher kam dann sinngemäß folgendes Statement: Die Mitarbeiter sollten ein Saugvlies auf den Boden legen und dieses am nächsten Tag noch einmal tauschen. Außerdem sollten die Fenster geöffnet werden. (Die Fenster stehen seit Wochen sperrangelweit offen.) Wenn man einen Bautrockner einsetzen würde, dann müsste der sehr groß sein, damit das überhaupt etwas bringt und das würde dann ja auch nicht so schnell gehen. Er wollte dies seinen Mitarbeitern auch noch mal sagen, da ich mit Nachdruck klar gemacht hatte, dass seine Angestellten selbst für die Feuchtigkeit verantwortlich waren und wir nun schon ein paar Tage hinter unserem Zeitplan lagen.
Ich war an dem Tag noch einmal auf der Baustelle. Im Keller wurde nichts gemacht. Am Tag darauf genauso wenig. So verging das Wochenende und der Keller war immer noch feucht. Gott sei Dank konnte ich montags wieder unseren Bauleiter erreichen. Er wollte nachmittags Bautrockner aufstellen. Abends waren wir auf der Baustelle. Keine Bautrockner, stattdessen ein bisschen einfaches Malervlies auf den Boden gelegt. Der Haken: Malervlies ist billigstes Kunststoffvlies, das sehr schlecht saugt. (Zumindest das, was bei uns auf dem Boden liegt.) Ich habe das starke Gefühl, dass hier jemand auf Teufel komm raus versucht, ein paar €uro zu sparen. Denn: Der Boden ist nass. Die Wände sind nass. Die Decken sind nass. Die Temperatur im Keller ist im Vergleich zur Aussenluft sehr niedrig, weshalb es überall kondensiert. Dementsprechend gesättigt ist die Luft und es kann nichts verdunsten. Das durch die 3 kleinen Kellerfenster, die ja auch schon in Lichtschächten eingepackt sind, kaum Luft zieht hilft auch nicht. Ich beobachte das Ganze jetzt schon seit 12 Tagen recht genau (seit der Mail an Herrn Mastel) und muss sagen, dass sich kaum noch etwas tut. Wir liegen gut eine Woche hinter dem Zeitplan und wenn wir darauf warten, dass es von alleine trocknet, dann kann das auch noch 1-2 Wochen so gehen. (Meine Meinung)
Aber seht selbst:
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Keller anfangs immer so aussehen und dass es auch noch viel schlimmer werden wird, wenn erst einmal der Estrich drin ist. Aber unter diesen Bedingungen trocknet eben auch alles sehr schlecht. Ich hoffe sehr, dass es bald weiter gehen kann.
Was wir auf jeden Fall nicht wollen ist, dass am Ende ein Anhydrit-Estrich verwendet wird um wieder Zeit einzusparen. Die Nachteile dieses Materials wollen wir nicht in Kauf nehmen.
Update 6.4.2016: Nachdem sich die Verputzer nicht dazu bewegen ließen hier für ihre Fehler gerade zu stehen ist Massivhaus Rhein Lahn jetzt selber aktiv geworden. Seit gestern Abend steht ein Bautrockner im Keller, und der Effekt ist schon jetzt ziemlich deutlich. Wände und Decke sind inzwischen trocken, und auch am Boden werden die hellen Stellen immer größer. Es geht vorwärts.